Zwischenland

Zwischenland. Berichte zu Grenzbereichen findet vom 17.-19. November 2023 in Schwalenberg statt.

Reports from border areas: Polish – Lithuanian – Belarusian

With the concept of „reports from border areas“, the European Laboratory inquires into common spaces of experience and encounter, and examines how long-experienced territorial borders within Europe become porous and open up with the means of literature: The project focuses on the Lithuanian-Polish-Belarusian region, a multilingual in-between country that could decisively change the image of Europe, both positively and negatively.

Germany and Poland, Poland and Lithuania, Lithuania and Germany, Belarus and Poland, Belarus and Lithuania are linked by a conflict-ridden history in which Germany has played a part and bears a special responsibility, also for today’s conflicts.

How are the mutual, tense relationships reflected in the literatures and languages? How do language and writing change through violence/oppression and freedom? Giving space to reports from border areas implies: to raise the awareness of new things and experiences that are waiting for us behind the border. The border can also stand for something that unites us. We are different and that is a reason to come together.

Berichte aus Grenzbereichen: polnisch – Litauisch – Belarusisch

Das europäischste Land liegt vielleicht ganz im Osten: Der Bahnhof von Minsk trug vier Beschriftungen: polnisch, jiddisch, russisch und belarusisch. Gerade in den Grenzbereichen von Europa überlagern sich durch die Geschichte viele Kulturen. Es ist der litauisch-polnisch-belarusische Raum, an dem auch Deutschland mitgeschrieben hat und eine besondere Verantwortung trägt. Daran knüpft das Europäische Laboratorium mit ‹Berichte aus Grenzbereichen: Polnisch – Litauisch – Belarusisch› an. Zu dem Autorentreffen laden wir Autorinnen und Autoren aus Belarus, Litauen, Polen zu Lesungen und Gesprächen ein.

Hier gibt es lebendige Literaturszenen, in der sich die aktuellen Proteste ausdrücken und die Sprachen begegnen, aber auch historische Brüche und immer wieder neue Grenzverschiebungen und Menschenumsiedlungen. Wir fragten: Was können Schreibende für die Verständigung über Ländergrenzen hinweg leisten? Literatur ist ein Raum des vielfältigen Denkens und vielstimmigen Sprechens. Ein Raum, der Grenzen auslotet und unterwandert, in dem man eingefahrene Bahnen verlassen kann und sich in die Unsicherheiten des Zwischenlandes begeben kann. Jetzt, mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, ist das Treffen noch wichtiger geworden. An Orten, wo Argumente und Meinungen über Nationen, Identitäten, Loyalitäten und Grenzen konkurrieren, ist nichts einfach. Und wo alles besonders komplex ist und viele Fragen vorhanden sind, ist es wichtig, über historische Verantwortung zu sprechen. So gibt es jeweils einführende Vorträge zur Geschichte der jeweiligen Gebiete mit ihren vielfältigen Literaturen, Kulturen und Sprachen. Ohne die Vergangenheit ist die Gegenwart nicht zu verstehen. Jahrhundertelang wurden Litauen und Belarus unsichtbar gemacht, indem unter anderem ihre Kulturen, Literaturen und Sprachen unterdrückt wurden. Im Osten Europas treffen die Extreme von nationalistischem Populismus und autoritärem Machtgehabe auf mutige und kreative Impulse, um Brücken zwischen den Kulturen und Nationen zu schaffen, Räume für solidarisches Miteinander, für freies Denken.

Anna Eble, Iryna Herasimovich, Brigitte Labs-Ehlert

PROGRAMM
Freitag, 17. November 2023, 17 Uhr
Einführung Brigitte Labs-Ehlert: Grenzen überschreiten und überschreiben

Vortrag Andrei Vazyanau

Lesung Zmicier Vishniou (Belarus) Anwesenheit. Gedichte
Minsk war die Stadt, in der die Freiheit ihren Anfang nahm

Pause

20 Uhr
Lesung Michał Książek (Polen): Straße 816. Eine Wanderung in Polen

Gespräch mit Zmicier Vishniou

Musik

 

Samstag, 18. November 2023, 11 Uhr
Vortrag Olaf Kühl
Polen im Kräftefeld der Großmächte – von der polnisch-litauischen Adelsrepublik bis zum russischen Angriffskrieg 2022

Lesung Jonas Baeck: Czesław Miłosz, Im Tal der Issa

Krzysztof Czyżewski (Polen) Borderline versus Borderland

Gespräch mit Olaf Kühl

Pause

15 Uhr
Lesung Krista Birkner: Jan Barszczewski, Szlachcic Zawalnia oder Belarus in fantastischen Geschichten

Vortrag Iryna Herasimovich (Belarus/Schweiz): Fliessende Form – Belarus

Lesung Marius Ivaškevičius (Litauen): Beast from the East

Lesung Artur Klinau (Belarus/Deutschland): Acht Tage Revolution

Gespräch Artur Klinau und Marius Ivaškevičius

Pause

20 Uhr
Vortrag Markus Roduner: Der Wandel der Grenzen und der literarischen Vielstimmigkeit in Litauen im 20. Jahrhundert

Lesung Aušra Kaziliūnaitė (Litauen) Gedichte und Auszug aus: The Picture of a Devil

Lesung Giedrė Kazlauskaitė (Litauen) Lobių skrynelė – Die Schatzkiste und andere Gedichte

Gespräch mit Markus Roduner

Konzert Adam Pierończyk (Polen) Saxophon

 

Sonntag, 19. November 2023, 11 Uhr
Lesung Iryna Herasimovich (Belarus/Schweiz): Im Dazwischen

Einführung Anna Eble

Forum: Literarische Verflechtungen und Begegnungen über die Grenzen hinweg
Gesprächsleitung: Lara Sielmann

 

Die Beiträge aus dem Polnischen, Belarusischen und Litauischen werden ins Deutsche übersetzt. Die deutschen Übersetzungen lesen Krista Birkner und Jonas Baeck.

 

Eintrittspreise

Freitag / Sonntag / Einzelveranstaltung am Samstag 15 € / erm. 10 €
Samstag Tageskarte 35 € / erm. 20 €
Abo für alle Veranstaltungen 55 € / erm. 30 €

Kartenreservierung unter: reservierung@eu-lab.de

Sie können den Eintrittspreis auf das Konto des Europäischen Laboratoriums e. V. überweisen:
Sparkasse Detmold-Paderborn
IBAN DE 95 4765 0130 1010 1402 32
Oder Sie können den Eintrittspreis bei der Veranstaltung bezahlen.

Wir danken für die Förderung der Veranstaltung: Kunststiftung NRW, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Lithuanian Culture Institute, LWL und Heinrich-Böll-Stiftung.

 

DIe Reihe Zwischenland

Zwischenland – das ist kein Grenzraum, sondern ein Begegnungs- und ein gemeinsamer Erfahrungsraum, neben der Mitte Europas eben auch die Ränder Europas. Es sind Räume, die sich nicht von innen abschließen, sondern nach außen hin öffnen. Zwischenland bedeutet nicht Nation, sondern Kombination. Nachdem in der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart eine Diskussion der jüngeren Künstler und Schriftsteller miteinander in Internetforen und auf Blogs stattgefunden hat und es neben der Korrespondenz auch gemeinsame, öffentlich einsehbare Schreib- und Literaturprojekte gab, gibt es jetzt den großen Wunsch nach realen Begegnungen und Treffen, aus denen sich auch gemeinsame Projekte entwickeln können. Denn die europäische Identität entsteht aus der Begegnung mit dem Anderen und erkennt damit das Eigene und das Fremde, das eigene Fremde, die eigene Fremdsprachigkeit.

 

ARCHIV

Zwischenland Baltikum (1./2. Oktober 2021)

Am 1. und 2. Oktober 2021 findet „Zwischenland: Baltikum“ statt, mit fünf Schriftsteller i nnen aus den baltischen Staaten, die in ihrem Schreiben und Wirken neue Impulse für Europa geben.

Als „Begegnungsmeer“ bezeichnete der Schweizer Sprachforscher Stefan Sonderegger die Ostsee, und unterstrich damit nicht nur die geographischen Besonderheiten des Meers – an seiner breitesten Stelle sind es gerade einmal 300 km von Ufer zu Ufer –, sondern auch die vielen Wanderbewegungen zwischen den vielen Anrainerstaaten, die einen regen Austausch der Sprachen, Literaturen und Erzählungen ermöglichten.

In Lesungen und Gesprächen mit den Schriftsteller i nnen Inga Žolude, Laurynas Katkus, Inga Gaile, Kätlin Kaldmaa und Ingmāra Balode, den Übersetzer i nnen Lil Reif und Markus Roduner sowie Klaus-Jürgen Liedtke und Rita Valiukonytė fragen wir uns: Wie begegnen sich die Sprachen und die Kulturen der baltischen Staaten und wie bereichern sie einander? Was können wir aus dem kulturellen Miteinander von Lettland, Litauen und Estland für das europäische Zusammenleben lernen? Von einigen der Schriftsteller i nnen sind bislang noch keine Werke auf Deutsch erschienen, wir freuen uns also besonders darüber, dass die anwesenden Übersetzer i nnen vor Ort neue Texte zugänglich machen, sie zum Teil zum allerersten Mal der Öffentlichkeit präsentieren.

Das ist die Aufgabe eines Zwischenlands, wie wir es im Oktober in Schwalenberg schaffen werden: das Näherbringen von bislang Unerreichbarem, ein Auflösen von Vorbehalten gegenüber dem, was sich in der Peripherie der eigenen Wahrnehmung abspielt. Ein Zwischenland ist ein gemeinsamer Erfahrungsraum, der sich nach außen hin öffnet und an lange als sehr starr erfahrenen Grenzen rüttelt: zwischen Ost und West, zwischen Stadt und Land, zwischen Nationen, die sich vielleicht sehr gerne aufeinander zubewegen würden und darin schließlich das vermeintlich Fremde der „Anderen“ neben das eigene Fremde stellen.

PROGRAMM

Freitag, 1. oktober 2021

18.00 Uhr Einführung Anna Eble

18.15 Uhr Lesung und Gespräch mit Inga Žolude (Lettland)

Inga Žolude (1984) lehrt uns in ihrem Schreiben: Nur in der Wiederholung können wir lernen. Ein unangenehmer Nebeneffekt ist der graue Determinismus, der in ihrem Werk wortgewandt seziert wird. Gemeinsam mit dem estnischen Historiker Tiit Aleksejev veröffentlichte sie 2020 Livonijas debesis, ein Buch über das Übersetzen und historische Verknüpfungen zwischen Lettland und Estland.

Pause

20.00 Uhr Lesung und Gespräch mit Laurynas Katkus (Litauen)

Laurynas Katkus (1972) spricht von der „Einzelzelle des individualistischen Gefängnisses“ der Lyrik, aus der er sich zu befreien sucht. Er beschreibt in einer starken Bildsprache eine sowjetische Kindheit und Jugend und sperrt die Zellentür damit weit auf: „Das eigene Leben, vor und nach der Wende, verwebt sich mit historischem Geschehen zu einer privaten Weltgeschichte, die intime Einblicke in das Heute eines jungen Europäers gewährt“, schreibt Die virtuelle Literaturzeitschrift.

21.30 Uhr Film: The Kaplinski System (2011, 55 min), Regie: Raphael-Gianelli Meriano. Über den kürzlich verstorbenen estnischen Dichter Jaan Kaplinski.

 

samstag, 2. oktober 2021

Am Samstagvormittag treffen sich die eingeladenen Schriftsteller i nnen und Übersetzer i nnen zu einem Werkstattgespräch, dessen Fragestellungen und Arbeitsergebnisse  in der Abendveranstaltung vorgestellt werden.  Gäste sind willkommen.

 

14.00 Uhr Lesung und Gespräch mit Inga Gaile (Lettland)

Mit einem ihr ganz eigenen Humor erkundet Inga Gaile (1976) die Abgründe des eigenen Seelenlebens und verwebt Gedanken zu Stigmatisierung und Feminismus in ihre Betrachtungen. Dabei wiederholt sich ein Neuerfinden, das in einer Spiegelung und Zersplitterung des Selbst mündet, die Verdrängtes ans Licht bringt. Medium dafür ist häufig confessional poetry, aber auch in Gailes Prosa und dramatischen Texten werden die Diskriminierung von Frauen und Traumata verhandelt, die aus individuellen Gewalterfahrungen resultieren.

 

15.30 Uhr Klaus-Jürgen Liedtke stellt seine Anthologie Die Ostsee vor, ein literarisches Porträt des Meers und seiner Anrainerstaaten. Die Anthologie enthält 128 Beiträge aus 2000 Jahren und ermöglicht damit einen historisch-literarisch-politischen Einblick in das Zwischenland Baltikum.

Pause

16.30 Uhr Lesung und Gespräch mit Kätlin Kaldmaa (Estland)

Die estnische Autorin Kätlin Kaldmaa (1970) macht eine das Nationale übersteigende Mentalität zum Thema ihres künstlerischen Werks: Neben Reflexionen auf die sowjetische Vergangenheit der baltischen Staaten schreibt sie beispielweise über ihre zweite Heimat in Island und ihre dritte Heimat in Griechenland. Sie schreibt Poesie, Prosa und Kinderbücher und übersetzt aus dem Finnischen, Englischen und Spanischen.

 

18.00 Uhr Lesung und Gespräch mit Ingmāra Balode (Lettland)

Ingmāra Balode (1981) ist Dichterin und Übersetzerin, unter anderem aus dem Englischen und Polnischen (u.a. Hanna Krall, Adam Zagajewski, ee cummings). Ausgehend von individuellen Beobachtungen und Sinneseindrücken schafft sie in ihrer Poesie eine neue Realität, die ein anderes Sehen und Weiterdenken ermöglicht. Balodes erster Gedichtband erschien 2007 und erhielt den lettischen Literaturpreis für das beste Debüt.

Pause

20.30 Uhr Präsentation und Gespräch zum am Samstagvormittag stattgefundenen Forum:

Wie begegnen sich die Sprachen und die Kulturen der baltischen Staaten und wie bereichern sie einander? Das Baltische Meer ist ein Ort der Begegnung, der Austausch möglich macht: fließende Grenzen, die nicht sichtbar sind. Der Austausch, ein Wandern, hat immer auch am Festland stattgefunden – ist also in einer so beweglichen und transnationalen „Einheit“ wie dem Baltikum eine Zugehörigkeit basierend auf Nationalstaaten noch zeitgemäß? In der Literatur der baltischen Staaten nähern wir uns diesen Fragen an, diskutiert wird eine Zugehörigkeit, die nicht gegründet ist auf Herkunft, Religion oder Sprache, sondern die individuell zustande kommt: im Schreiben und im Kontakt zu anderen Schreibenden.

 

Moderator i nnen: Klaus-Jürgen Liedtke, Rita Valiukonytė, Markus Roduner, Lil Reif, Anna Eble

 

Die junge litauische Germanistin Rita Valiukonytė hat dank Studien- und Arbeitsaufenthalten in verschiedenen europäischen Ländern das Baltikum und seine reiche Geschichte multiperspektivisch von außen zu betrachten gelernt. Klaus-Jürgen Liedtke, der Gründer der Baltic Sea Library, veröffentlichte 2018 die Anthologie Die Ostsee, einen literarischen Überblick über die Anrainerstaaten des Baltischen Meers. Markus Roduner ist Übersetzer aus dem Litauischen und Lettischen. In Kürze wird ein Roman von Laurynas Katkus in seiner Übersetzung erscheinen, Schwankende Gestalten. Lil Reif ist Übersetzerin aus dem Lettischen und Dolmetscherin aus dem Russischen und Portugiesischen. 2020 erhielt sie den Übersetzerpreis der Stadt Wien. Anna Eble ist Mitbegründerin des Europäischen Laboratoriums, Übersetzerin und Redakteurin der niederländischen Literaturzeitschrift Terras.

 

Eintritt

für alle Veranstaltungen: 30 €

Freitag: 15 €
Samstag: 20 €

Ermäßigt: 20/10 €
bis einschl. 18 Jahre freier Eintritt

Anmeldung unter reservierung@eu-lab.de

Veranstaltungsort

Werkhaus, Marktstraße 19, 32816 Schwalenberg

Veranstalter

Europäisches Laboratorium e.V.
Alte Torstraße 5
32816 Schwalenberg
05284 / 9439473
www.eu-lab.de

 

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Lippe-Ost

 

Zwischenland im Lipperland (9. – 11. Juli 2021)

– Forum „Europäisches Alphabet der Wünsche“

Ein Kompendium von Ideen bringen die Schriftsteller aus Europa mit zum Forum „Europäisches Alphabet der Wünsche“. Gerade, weil Europa in der Krise ist, gilt es verstärkt, in einen offenen Dialog über Europa zu treten, über das, was Europa ausmacht, nicht nur zu sprechen, sondern gegen die Ratlosigkeit Ideen und Projekte zu entwickeln. Wie sieht das europäische Alphabet der Wünsche, Bedürftigkeiten und Versäumnisse aus? Wie lassen sich neben Statements und Verlautbarungen gemeinsame künstlerische Projekte initiieren und realisieren? Dieses Forum ist ein öffentlicher Denk- und Begegnungsort. Der Austausch über diese Gedanken ist so wichtig, nämlich zu erfahren, was ein in Litauen, in Slowenien oder in Dänemark lebender Schriftsteller uns und den anderen zu sagen hat, von welchen Geschichten und Erfahrungen erzählt wird.

Es sind Schriftsteller aus den Ländern eingeladen, zu denen es historisch und vor allem durch Literaten der Vergangenheit eine enge Verbindung zu Lippe gegeben hat. Dies waren Aufbrüche aus geistiger und materieller Enge und Not aus dem kleinen Territorium Lippe an die Ränder Europas, eigentlich immer ans Meer. Sie sind Zeugnis von Notzeiten, Kriegszeiten und gesellschaftlichem Umbruch, von Flucht, Armut und Aufbegehren: es sind die Hollandgänger und die Dänemarkfahrer – Ziegler und Kötter, es sind die Vormärzler und Demokraten Georg Weerth, Ferdinand Freiligrath und Malwida von Meysenbug, die nach England, Frankreich, Belgien, Italien aufbrechen, der Orientalist und Übersetzer Georg Rosen, der den Balkan bereist. Schriftsteller, die über das Baltikum nach Schweden ins Exil gehen oder Zuflucht in der Schweiz suchen. Es ist der überzeugte Europäer Harry Graf Kessler, der seinen Wahlkreis 1928 in Lippe hatte, und mit seiner Weimarer Cranach-Presse ein europäisches Künstlerprojekt realisierte und es sind die bedeutenden lettischen Schriftsteller Zenta Maurina und Jānis Jaunsudrabiņš, die nach dem 2. Weltkrieg Aufenthalt in Lippe nahmen sowie der litauische Schriftsteller Vydūnas (Wilhelm Storost).

Die eingeladenen Schriftsteller und Schriftstellerinnen kommen aus verschiedenen Bereichen Europas, sie verfügen in ihrem Land über eine wichtige literarische Stimme. Sie alle beschäftigen sich mit unserer Geschichte und der Zukunft in Europa. Die Literaten werden gebeten, einen Gegenstand, eine Erzählung, ein „Mitbringsel“ also aus ihrer Region mitzubringen und darüber zu sprechen: als etwas Besonderes, das wir kennen sollten und das nicht nivelliert werden darf. Außerdem geben sie eine Lesung aus ihrem Werk. Die Wünsche für Europa werden diskutiert und mögliche gemeinsame Projekte werden besprochen.

Veranstaltungsort:

Burg Sternberg, Sternberger Straße 52, 32699 Extertal

Freitag, 9. Juli 2021

18.00 Einführung: Brigitte Labs-Ehlert
Lesung: Erik Lindner (Niederlande), Zog (Sog), Gedichte
vorgestellt von Anna Eble

19.00 Lesung: Rasmus Nikolajsen / Julie Sten-Knudsen (Dänemark), Jeg fangede en svale (Ich fing eine Schwalbe. Gedichte); Landskabet, senere (Landschaft, später)
vorgestellt von Peter Urban-Halle
anschl. Die Hollandgänger und Dänemark-Fahrer. Literatur zu den Wanderarbeitern, gelesen von Saskia Mees
Musik: Kai Strobel, Perkussion

Samstag, 10. Juli 2021

11.00 Lesung Aleš Šteger (Slowenien), Nad nebom pod zemljo (Über dem Himmel unter der Erde), Gedichte
vorgestellt von Marica Bodrožić
musikalisch begleitet von Jure Tori, Akkordeon

14.30 Lesung Marica Bodrožić (Deutschland/Kroatien), Pantherzeit: Vom Innenmaß der Dinge, Prosa
vorgestellt von Aleš Šteger

16.30 Lesung Eugenijus Ališanka (Litauen), Exemplum (Exemplum), Gedichte
vorgestellt von Claudia Sinnig

19.00 Lesung Sema Kaygusuz (Türkei,) Acıyla Öğrenmek (Lernen mit Schmerz), Prosa
vorgestellt von Erhan Altan

20.00 Friedrich Rosen (Türkei/Litauen), Aufbruch und Sehnsucht in die Ferne,
gelesen von Bernt Hahn
Musik: Laima Jansone, Kokle

SOnntag, 11. Juli 2021

11.00 Podium: das Mitbringsel für Europa, Statements

12.30 Podium: die Wünsche für Europa, Diskussion
Moderation: Nico Bleutge, Michael Braun

 

Eintritt

für alle Veranstaltungen: 50 €

Freitag: 15 €
Samstag (11-18 Uhr): 15 €
Samstagabend (ab 18 Uhr): 15 €
Sonntag: 15 €

Ermäßigt: 30/10 €
bis einschl. 18 Jahre freier Eintritt

Anmeldung und Buchung über das Bestellformular oder über reservierung@eu-lab.de

Gefördert und unterstützt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, Westfalen Weser Energie, Javna agencija za knjigo Republike Slovenije / Slovenian Book Agency und Slowenisches Kulturzentrum, Deutsche Stiftung Musikleben. 

               

                   

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Lippe-Ost